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Dienstag, 12. Januar 2016

Studien zeigen: Wenig Schlaf fördert Übergewicht

Zu wenig Schlaf wirkt sich negativ auf den Energiehaushalt aus und bringt diesen aus dem Gleichgewicht. Wissenschaftler kommen deshalb zu dem Schluss: zu wenig Schlaf fördert Übergewicht

Nicht nur Ernährung ist wichtig

“Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass sich auch partieller Schlafentzug auf das Körpergewicht auswirkt”, äußert sich die Expertin Sharon M.Nickols-Richardson von der Pennsylvania State University. Sollte man also vorhaben Gewicht zu verlieren, ist es nicht nur wichtig auf gesunde Ernährung und sportliche Aktivität zu achten, sondern auch genügend zu schlafen. So sind in den USA mehr als 35 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig und 30 Prozent gönnen sich nicht mehr als sechs Stunden Schlaf jede Nacht.

Wenig Schlaf fördert Übergewicht

Das Forscherteam um Nickols-Richardson analysierte verschiedene Patientendaten und kam so zu dem Ergebnis, dass die Intensität und die Schlafdauer einen erheblichen Einfluss auf den Hormonhaushalt haben. Bei zu wenig Schlaf geraten Hormone wie das appetitzügelnde Leptin und sein Gegenspieler, das appetitanregende Ghrelin aus der Balance. “Mangelnder Schlaf beeinflusst die Appetitregulation”, stimmt der Projektleiter, Hubertus Himmerich, des Forschungs- und Behandlungszentrums für Adipositas-Erkrankungen in Leipzig zu.
Menschen, die nur vier oder fünf Stunden täglich schlafen, haben dem Experten zufolge, weniger Leptin in ihrem Blutkreislauf. Hingegen wird das Hormon, welches die Energiezufuhr regelt, weniger gebildet. Zusätzlich wird noch der Hormon-Antagonist Ghrelin in größeren Mengen als nötig produziert. “Wenn man zu wenig schläft, wird der Appetit angestachelt”, fasst Himmerich zusammen. Ob das Hungergefühl auch bei vereinzeltem Schlafentzug gesteigert wird, war aus den Studien nicht zu erschließen, Himmerich bezweifelt aber auch die Relevanz dieser Daten. Viel wichtiger sei, dass Menschen, welche gewohnheitsmäßig zu wenig schlafen zu Übergewicht neigen.

Nicht zu viel, nicht zu wenig

“Für einen Erwachsenen in unserem Kulturkreis sind sieben Stunden Schlaf normal – je weniger man schläft, desto höher ist das Risiko Übergewicht zu bekommen”, rät Himmerich. Betrachtet man die Daten vor 50 Jahren, so zeigt sich eindeutig, dass die Deutschen damals durchschnittlich mehr geschlafen haben. Verschiedene Gründe haben zu einer Veränderung der Schlafgewohnheiten geführt, wie zum Beispiel das immer umfangreicher werdende Unterhaltungsprogramm im TV, sowie weniger physische Aktivität.”Man erschöpft sich auch nicht mehr durch körperliche Arbeit. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass man heute vermindert schläft – diese Entwicklung kann auch mit ein Grund dafür sein, dass es mehr Übergewichtige gibt als noch vor 50 Jahren.”
Doch auch zu viel Schlaf ist nicht förderlich um sich vor Übergewicht zu schützen. Denn wer über neun Stunden täglich im Bett verbringt, bewegt sich kaum und verbrennt daher so gut wie keine Kalorien. Doch nicht nur die Hormone sind an den Beobachtungen beteiligt. Wer zu wenig schläft, ist müde und unmotiviert. “Müdigkeit führt dazu, dass man sich schlapp fühlt und sich zu wenig bewegt. Dadurch baut man auch weniger Energie ab”, so Himmerich. Der Experte für Übergewicht sieht in der Prävention eine einfache Lösung. Er rät dazu viel Sport zu treiben, da körperlicher Aktivitäten viele positive Aspekte mit sich bringen. Vor allem baue Sport aber Stress ab und lässt uns dadurch ruhiger und länger schlafen.

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