In Dänemark ist eine zusätzliche Besteuerung auf gesättigte Fettsäuren und damit übermäßig fette Lebensmittel durchgesetzt worden – Die Übergewichtssteuer. Viele andere westliche Nationen diskutieren bereits über den Zweck und die Effektivität der Einführung einer solchen Steuer.
“Übergewichtssteuer” im Gespräch
Grund für die sogenannte Übergewichtssteuer oder Fettsteuer: Adipositas, oder im Volksmund Fettleibigkeit, wird vor allem in den wohlhabenderen Staaten zu einem immer ernsteren und kassenbelastenden Gesundheitsproblem. “In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl der stark Übergewichtigen weltweit auf 1,4 Mrd. verdoppelt. 2030 werden zwischen 50 und 60 Prozent der Bevölkerung vieler Länder fettleibig sein. Bereits jetzt ist Übergewicht das fünftgrößte Todesrisiko”, fasst Charles Somers, der Fondmanager des Schroder ISF Global Demographic Opportunities Fund düster die letzten Jahrzehnte zusammen. Die Zukunft sieht wohl nicht rosiger aus. Deswegen soll eine eventuelle „Übergewichtssteuer“ gezielt gegen die Problematik vorgehen.
Steuern müssten sehr hoch sein um Veränderungen zu bringen
Die Liste der Länder, welche „ungesunde“ Lebensmittel extra besteuert, hält sich noch in Grenzen. Doch es gibt Fortschritte. Neben Dänemark haben auch die Regierenden in Frankreich, Ungarn und Finnland eine Besteuerung von Lebensmitteln, welche viel Zucker und gesättigtes Fett enthalten, eingeführt. In der BRD haben sich erst kürzlich die Gesellschaft für Ernährung und die Deutsche Diabetes Gesellschaft für eine Einführung einer Zuckersteuer eingesetzt, um viele Krankheiten, die oftmals Folge einer ungesunden und unbewussten Ernährung sind, durch Präventionsarbeit und höhere Kosten im Keim zu ersticken.
Hierbei stellt sich jedoch die Frage, ob eine solche mit Präventionsgedanken eingeführte Steuer, welche an die Genussmittelsteuern, wie z. B. Tabak erinnert, überhaupt etwas an den Konsummustern der Deutschen und Österreicher verändern würde. Die Lebensmittelpreise sind in Deutschland und Österreich im europäischen Vergleich recht gering. Wir gehen davon aus, dass eine eventuelle Übergewichtssteuer schon sehr hoch ausfallen müsste, um das Verbraucherverhalten tatsächlich zu verändern”, prognostiziert Joachim Nareike, seines Zeichens Vertriebsleiter des Publikumsfonds bei Schroders.
Zucker und Fettkonsum immer noch zu sehr in den Köpfen verankert
“Wir gehen davon aus, dass sich die deutschen und österreichischen Verbraucher auch weiterhin leisten werden, was ihnen schmeckt. Und Schokolade, Chips und Butter gehören sicherlich zu Lebensmitteln, auf die der deutsche oder österreichische Konsument aufgrund einer eventuellen Fettsteuer nicht verzichten wird”, fügt Nareike hinzu. Ein Expertenkollege bestätigt dies am Beispiel der Steuer auf zuckerhaltigen Softdrinks in einigen US-amerikanischen Bundesstaaten, die aber leider auch keine sichtlichen Veränderungen des Verbraucherverhaltens nach sich gezogen.
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