Die meisten übergewichtigen Menschen kennen die typischen Sprüche wie: „Mach doch mal mehr Sport“ oder „Iss doch nicht immer so viel“ nur zu gut. Die grundsätzliche Richtigkeit dieser Aussagen steht natürlich nicht zur Debatte, denn verbraucht man mehr Kalorien als man zu sich nimmt, schmelzen die Fettpolster. Jedoch stellt sich die Frage, warum manche Menschen trotz strenger Diät nicht abnehmen und andere trotz scheinbar maßlosem Genuss kein Gramm zunehmen. Die meisten Mediziner sind sich einig, dass Fast Food und wenig Bewegung nicht die einzigen Ursachen für Übergewicht sind, da der menschliche Stoffwechsel dafür viel zu komplex ist. Die Entstehung von Fettreserven hängt von zahlreichen, teils noch unerforschten Faktoren ab, wie beispielsweise der Darmtätigkeit.
Knapp 300 Personen getestet
Laut der Studie von Oluf Pederson, einem Biomediziner der Kopenhagener Universität, ist Übergewicht stark mit der Darmflora verbunden. Personen mit einer reich und vielfältig besiedelten Darmflora, haben ein wesentlich geringeres Risiko dick zu werden. Weitere Studienergebnisse wurden im Nature Magazin veröffentlicht.
Um die Theorie zu beweisen, wurden für die Studie 123 schlanke und mehr als 160 übergewichtige Personen untersucht. Mit Hilfe von Stuhlproben konnten Erbgut-Fragmente der vorkommenden Darmbakterien isoliert werden. Dabei zeigte sich, dass die Menge an Bakterien stark unter den verschiedenen Probanden variierte. Die Proben reichten von etwa 680.000 Bakteriengenen, was für eine gesunde und aktive Darmflora spricht, bis hin zu lediglich 380.000 Genen. Wie zu Beginn von den Wissenschaftlern angenommen, befanden sich unter den Personen mit dünnbesiedeltem Darm hauptsächlich Übergewichtige. Pederson und sein Team sind daher davon überzeugt, dass die Darmbakterien einen wesentlichen Einfluss auf gewisse Stoffwechselvorgänge haben. Bakterienarme Testpersonen wiesen außerdem einen hohen Gehalt des Eiweißes ANGPLT4 auf, welches für die Ausschüttung von freien Fettsäuren verantwortlich ist. Die Forscher halten eine Wechselwirkung zwischen dem Eiweiß und den Darmbakterien für eine mögliche Lösung dieses Problems.
Um die Theorie zu beweisen, wurden für die Studie 123 schlanke und mehr als 160 übergewichtige Personen untersucht. Mit Hilfe von Stuhlproben konnten Erbgut-Fragmente der vorkommenden Darmbakterien isoliert werden. Dabei zeigte sich, dass die Menge an Bakterien stark unter den verschiedenen Probanden variierte. Die Proben reichten von etwa 680.000 Bakteriengenen, was für eine gesunde und aktive Darmflora spricht, bis hin zu lediglich 380.000 Genen. Wie zu Beginn von den Wissenschaftlern angenommen, befanden sich unter den Personen mit dünnbesiedeltem Darm hauptsächlich Übergewichtige. Pederson und sein Team sind daher davon überzeugt, dass die Darmbakterien einen wesentlichen Einfluss auf gewisse Stoffwechselvorgänge haben. Bakterienarme Testpersonen wiesen außerdem einen hohen Gehalt des Eiweißes ANGPLT4 auf, welches für die Ausschüttung von freien Fettsäuren verantwortlich ist. Die Forscher halten eine Wechselwirkung zwischen dem Eiweiß und den Darmbakterien für eine mögliche Lösung dieses Problems.
Darmbakterien schützen vor Übergewicht
Ebenso erstaunlich waren die zum Teil völlig unterschiedlichen Bakterien, die bei den Testpersonen vorkamen. Viele übergewichtige Personen zeigten ein vermehrtes Aufkommen der Spezies Bacteroides. Diese Art ist dafür bekannt, selbst schwer verdauliche Nahrung wie Pflanzenfasern, abzubauen und dabei in energiereichen Zucker umwandelt. Normalerweise werden Ballaststoffe bei den meisten Menschen fast unverdaut wieder ausgeschieden. Für Personen, die eine große Menge dieser Bakterien aufweisen, kann somit auf ein vermeintlich leichter Salat schnell zur Kalorienbombe werden. Auch ein gestörter Fettstoffwechsel sowie Diabetes Typ-2 kam unter den Menschen mit geringer Mikrobenvielfalt häufiger vor. Gewisse Bakterien verursachen leichte Entzündungen an der Darmschleimhaut, wodurch der Fettstoffwechsel gestört wird und die Zellen empfindlicher für Insulin werden. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Zellen nicht mehr auf das Hormon reagieren und somit mehr Zucker im Blut zurückbleibt. Diese Insulinresistenz ist der erste Vorbote von Diabetes.
Drei unterschiedliche Darmtypen
Auch in Deutschland haben Wissenschaftler des DIFE (Deutsches Institut für Ernährungsforschung) dieses Phänomen untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich die meisten Personen in eine von drei Darmtypgruppen einteilen lassen, welche Bacteroides-Darmtyp 1, Prevotella-Darmtyp 2 und der am häufigsten vertretene Ruminococcus-Darmtyp 3 heißen. Die Forscher haben ebenfalls herausgefunden, dass die Bacteroides- und Ruminococcus-Bakterien besonders viel Energie aus der zu verdauenden Nahrung extrahieren.
Antibiotika maßvoll einsetzen
Nach Auswertung dieser Ergebnisse, ist laut Pederson nicht nur eine kalorienarme Ernährung wichtig um abzunehmen, sondern auch die Gesunderhaltung des Darmtraktes. Vor allem der Einsatz von Antibiotika sollte wohl überlegt sein, denn die Arznei tötet neben den Krankheitserregern auch die für unsere Verdauung wichtigen Bakterien ab. Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Antibiotika wurde bereits in älteren Studien an der New York University belegt. Es hat sich gezeigt, dass Kinder die vor ihrem sechsten Lebensmonat Antibiotika erhalten, im Laufe ihrer Kindheit eher dazu neigen dick zu werden.
Wird die Darmflora bereits im frühen Alter beschädigt, so wirkt sich dies meist auf die viele nachfolgende Jahre aus, denn die Regeneration ist kein plötzlicher Prozess. Auch wenn die Werbung zahlreiche probiotische und darmaufbauende Joghurts oder Drinks anpreist, so ist deren Wirkung keinesfalls wissenschaftlich belegt.
Link Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Wird die Darmflora bereits im frühen Alter beschädigt, so wirkt sich dies meist auf die viele nachfolgende Jahre aus, denn die Regeneration ist kein plötzlicher Prozess. Auch wenn die Werbung zahlreiche probiotische und darmaufbauende Joghurts oder Drinks anpreist, so ist deren Wirkung keinesfalls wissenschaftlich belegt.
Link Deutsches Institut für Ernährungsforschung
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